schauen sie sich das an! hören sie sich das an! lassen sie sich mitreißen! riechen sie mindestens die seeluft und ein ganz spezielles parfum. betrachten sie die unglaublich wandelbare iris! lassen sie ihre beine im rhythmus mitschwingen. freuen sie sich an der klarinette. so - ich glaub ich hätt jetzt alle fünf sinne mehrfach erwähnt - das ist eine schwere empfehlung für
DAS!
la-mamma - 23. Okt, 18:09
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immer wenn ich bei unserer alten wohnung vorbeifahre, schaue ich hinauf, ob licht brennt. die gegend ist immer besser geworden, es wäre nicht dumm gewesen, dort zu bleiben. aber kein balkon und keine gute heizung sind natürlich auch argumente. letzteres hätte sich allerdings korrigieren lassen.
immer wenn ich in den augarten gehe, erinnere ich mich daran, wo wir früher herumgeteufelt sind, und dass es keinesfalls erlaubt war, die wiesen zu betreten. das einzige gastronomische angebot war die weißhaarige salzstangerlfrau. wobei meine mutter unserem drängen sehr selten nachgab. beim bäcker war es billiger.
immer wenn ich bis gestern an der kirche am gaußplatz vorbei komme, fallen mir die langweiligen maiandachten vor der erstkommunion und der alte pfarrer ein. der lehrte uns in der volksschule mehr das fürchten als religion, indem er die leidensgeschichte so dramatisch schilderte, dass die gesamte klasse in tränen ausbrach.
+
die alte wohnung ist heute sicher sehr teuer, da werden klaus und marie mit ausgezeichnetem einkommen gerade ihr bio-obst frühstücken und sich überlegen, ob lisa-marie neben der musikalischen frühförderung und der alternativen spielgruppe vieleicht noch in den chinesisch-kurs gehen sollte.
der augarten ist heute viel bunter, die spielplätze sind größer und besser, die wiesen bei schönwetter voll belegt, und die beiden lokale meist gesteckt voll. bei den spielplätzen gibt es durchaus präferenzen, wer wohin geht, feinerweise sind aber auf allen alle sehr freundlich zueinander.
und im veranstaltungszentrum neben der kirche hab ich mich gestern (etwas überraschend, aber das ist eine andere geschichte) beim tanzen ausgetobt. und da war ich nicht die einzige;-)
la-mamma - 22. Okt, 10:30
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die schwechater sind so verwöhnt, sagte die entzückende dame des duos saxonette am sonntag nachmittag nach ihrem auftritt zu mir, die können praktisch jeden tag irgendwohin gehen.
und was sollen da die wiener sagen? jeden tag könnt ich meinen a auf fünf kirtage schwingen. mindestens.
aber ich war eh nur zweimal im konzerthaus, einmal im volkstheater und auf einer vernissage mit lesung und musik.
schwer zu empfehlen ist die reihe "film und musik", da gibt´s gar nichts zum meckern. außerdem gibt´s dafür meistens noch karten, auch wenn sie sich das ein wenig spät überlegen sollten.
weniger leicht tat ich mir mit "du bleibst bei mir". die an sich schöne idee, die schauspielerin dorothea neff - die ihre jüdische freundin lilli während des ganzen zweiten weltkriegs in ihrer wohnung versteckte - mit einem auftragswerk des herrn mitterer zu ehren, ist mir ein bisschen zu lang geraten.
hätte das stück gleich/bald nach dem krieg aufgehört, wäre es richtig gut gewesen. die lobhudeleien aufs volkstheater waren dann doch ein wenig peinlich.
gespielt haben sie jedenfalls großartig, bleiben sie einfach bis ungefähr zwanzig minuten vor schluss, dann passt's.
la-mamma - 18. Okt, 20:35
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ich hab grad einen richtig langen beitrag über die kulturellen highlights der letzten tage verfasst - und nur wegen ein paar kritischer worte ist der im nirwana gelandet. tststs. soll ich nochmal?
la-mamma - 16. Okt, 20:18
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oder "Wie rezensiert man ein Wörterbuch?" Brandneu habe ich heute mit sieben anderen Wienerinnen und Wienern dieses da

getestet -
Finden wir Worte, die keiner kennt? - Ja, jede Menge! Beispiele gefällig?: Ertag, Fum u.v.a.m.
Finden wir launige Erklärungen? - Es ist schon ein richtiges Wörterbuch, wir finden jedenfalls Superzitate und über die falschen (und auch als solche deklarierten) Etymologien schmunzeln wir auch.
Finden wir alles, was uns selbst an besonders Entlegenem einfällt? Fast alles finden wir, für die nächste Auflage könnten wir mit guvernäu dienen.
Richtig entzückend auch die "neuen" Worte, der Wiener an sich ist schnell da mit "Kosenamen" für alles Alltägliche, erstaunlich, wieviel Modernes Herr Sedlaczek da auch zusammen getragen hat. Ein sehr gelungenes Werk ist es, zum ausgiebigen Selberschmökern und zum Verschenken an Nicht-Wiener auf jeden Fall auch bestens geeignet;-)
la-mamma - 14. Okt, 21:59
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ich will das gewicht im auto durch verteilen aller möglichen unterlagen bei der heimfahrt reduziert haben, übersehe dabei aber, dass ich mich stattdessen hier selbst mästen lasse.
vielleicht kann ich das - genau wie die ringe unter den augen - mit auf der terrasse gestern und heute frisch erworbener sonnenbräune kaschieren.
keine sorge, ich arbeite hier auch ein bisschen zwischen den saunagängen, barbesuchen und fünf täglichen mahlzeiten. es gibt allerdings entschieden hässlichere orte dafür.
la-mamma - 12. Okt, 18:02
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es hat gar nichts mit dem wintereinbruch zu tun, ALLE männer unseres haushalts laufen zurzeit in unserer durchaus nicht bitterkalten wohnung mit haube herum.
ob sie es glauben oder nicht, bei den zwei älteren ist es eine frage der eitelkeit: der eine will unbedingt KEINE locken haben, der andere findet es schicker, wenn sein bürstenschnitt nach hinten statt in alle richtungen zeigt.
und so ist es kein wunder, dass der kleinste seinen großen vorbildern wie immer eifrig nacheifert:

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und deshalb hat sich heute der halbe balkon die äuglein nach einer doch ein wenig vulgär wirkenden dame in der ersten loge von hinten im schwarzen minikleid, mit ungefähr einem kilogramm schminke im gesicht und vor allem mit orangeroter stark gelockter turmhoher frisur ausgeguckt. sie müssen sich das ungefähr wie einen bienenkorb vorstellen. also die frisur.
aber das deutlich zu verstehende getuschel vielleicht auch. der h. meinte, sie hätte vielleicht einen funkempfänger am kopf versteckt. selbstverständlich hat er sie vor mir entdeckt.
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