Sonntag, 7. August 2011

mal was anderes (10)

Die Werner tickt nicht ganz richtig, wenn Sie mich fragen, ich hab das immer schon gewusst.

Ihr Kündigungsschreiben hab ich gleich einmal auf meinem Tisch liegen gelassen, die Post braucht ja heutzutag sowieso auch immer länger. Morgen ziehe ich mir was Kürzeres an, und so geh ich dann zum Chef und erklär ihm, dass ich gern sofort ihren Job und mehr Gehalt hätte. Jeder ist ersetzbar, das weiß man doch.

Diese seltsame Person, hochgestochen, genau, das war sie. Mit keinem per Du, als ob sie was Besseres wär. Und dann kündigt sie noch einmal, per e-mail! Glaubt die, wir habens beim ersten Mal nicht verstanden?

Im Brief will sie "das ausstehende Entgelt" auf ihr Konto, im mail soll ich es an eine Western Union Filiale in irgendeinem italienischen Kaff überweisen. Glaubt die, mir ist fad? Ich ändere da jetzt sicher nichts mehr, das mail lösche ich einfach.

Reicht doch, wenn der Chef den Brief liest, weg ist weg, oder? Ich weine ihr jedenfalls keine Träne nach, der arroganten Kuh, nie hat sie was von sich erzählt. Und wenn ich versucht hab, sie ein bisschen auszufragen, hat sie immer nur in ihre Tastatur geklopft. Das Fräulein Superfleißig, geh bitte! Für nichts hat sie sich interessiert, nie hat sie dasselbe wie ich am Vortag im Fernsehen gesehen, angeblich hat sie überhaupt wenig geschaut.

Deppert verträumt war sie in letzter Zeit, das hab ich wohl gemerkt, auch wenn sie nichts gesagt hat. Zicke!
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Samstag, 6. August 2011

mal was andres (9)

Ich bin mit dem Zug zurück nach Graz gefahren. Und ärgerte mich über die nicht funktionierende Klimaanlage.
Es war traurig, im Haus meines Bruders aufzuräumen.

Philipp und Max, meine zwei besten Freunde, bestritten den ganzen Abend, mir Iris geschickt zu haben. Wenn mir diese "Aktion" so gut gefallen hätte, wüssten sie jetzt wenigstens, wie sie mich nächstes Jahr erfreuen könnten.
- Sehr witzig, auf einmal war sie weg. Der Teil gefiel mir überhaupt nicht!
- Vergiss sie, trink noch einen mit uns!
Es wurde etwas mehr.

Deshalb öffnete ich den beiden uniformierten Herren heute früh auch ein wenig verkatert.
- Mein Auto ist schon gefunden?
- Allerdings ist es sicher gestellt, und Sie kommen jetzt mit!
- Ich kann es schon abholen?
- Das wohl kaum, Sie haben einiges zu erklären!

- Woher kommt die Million?
- Welche Million?
- Die in Ihrem Kofferraum?
- In meinem Kofferraum war kein Geld! Da waren nur zwei Handkoffer!
- Und was soll da drin gewesen sein?
- Wäsche, das heißt, in den zweiten hab ich nicht hineingeschaut, der gehört mir nicht.
- Uns liegt Ihre Anzeige aus Venedig vor!
- Es tut mir leid, ich wollte die Dame nicht hineinziehen!
- Welche Dame?
- Das wüsste ich auch gern!
- Sie glauben wohl, das ist witzig?
- Nein, Verzeihung, ich kannte die Dame kaum, ich wollte sie schützen!
- Noch immer witzig?

Wo waren Sie letzte Woche?
- In Bukarest, da arbeite ich zur Zeit.
- Ihre Tarnung ist ziemlich aufwändig.
- Meine Tarnung?
- Zunächst dachten wir, Sie seien nur ein kleiner Fisch. So klein sind Sie gar nicht, oder?

- Kann ich einen Anwalt anrufen?
- Sicher können Sie das.
- Ähem, ich muss mir erst einen suchen.
- Hätten Sie gern freien Internetzugang?
- Wenn das geht?
- Das geht nicht, Sie Witzbold, jetzt habe ich gescherzt.

- Sie geben also zu, mit einer Frau unterwegs gewesen zu sein?
- Ja, das gebe ich zu.
- Ok, das reicht fürs Erste. Sie können gehen.
- Ich kann nach Hause gehen?
- Wenn Sie ihre Zelle so bezeichnen möchten.
- Aber-
- Sie sind ein bisschen schwer von Begriff, gelt? Sie befinden sich in Untersuchungshaft, kapiert?
- Ich muss morgen wieder nach Bukarest.
- Sie sind morgen genau hier. Und übermorgen und überübermorgen auch und wir machen genau hier weiter! Sie werden angeklagt!
- Angeklagt? Weshalb?
- Bitte sehr zum Mitschreiben: Paragraph zweihundertsiebzehn Strafgesetzbuch. Auf deutsch Menschenhandel.
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Freitag, 5. August 2011

manchmal fehlt mir

grad mein blog.

soll ihnen doch bitte der h. erzählen, wie wir uns gesorgt haben, als mein vater doppelbider sah und noch mehr, als ihn muttern trotzdem zwang, weite strecken mit dem auto zu fahren, dass uns diese woche ein fahhrad geklaut wurde, dass wir meine lieblingscousine eingeladen haben und dass ich in gedanken anscheinend permanent ganz woanders bin. derzeit ca. bei teil 15, wenn sie es genau wissen wollen;-)

EDIT: KOPFSCHÜTTEL!!! ICH HAB JA EIN ZWEITBLOG!!!
dada. den namen hab ich vom a. geerbt;-)
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mal was andres (8)

Iris ist geblieben, eine richtig Nette ist das. Was soll's, Stoppen ist allein eh am einfachsten. Ich bin am Heimweg, zumindest denke ich in letzter Zeit öfter daran.

Die Schwielen an meinen Händen sind noch vom Graben, hab ich ihr erzählt, dort könne sie genauso gut als nächstes hin. Es seien nicht alles Studenten, jeder, der um halb acht am Eingang steht, bekommt eine kleine Ausrüstung. Das Schlaflager ist halbwegs sauber, zumindest das der Mädchen, das Essen war gar nicht so schlecht.

Casserta, ok, das merke sie sich. Geld gibt es hier allerdings mehr.

- Einfach unglaublich, was für Ärsche herumlaufen!
- Mir brauchst du das nicht zu erzählen.

Der eine Typ ist ihr einfach davon gefahren, mit ihrem Koffer im Auto, ob ich mir das vorstellen könne?
Vielleicht hat er ihn ja rausgestellt?
In Italien? Viel gedacht dürfte er sich jedenfalls nicht haben.

Nur ihre Handtasche hätte sie bei sich gehabt, sie hätte einen schrecklichen Durchfall kommen gespürt. Die Toiletten im Lokal seien so scheußlich gewesen, da wäre sie noch um mindestens drei Ecken bis zum nächsten Cafe gelaufen. Zu lange gelaufen.

Die hätten ihr dort nur mehr den Weg nach rechts hinten gedeutet und dann habe sie tatsächlich eine Weile gebraucht. Sie hätte doch ihr Gewand noch waschen müssen, der verdammte Handtrockner hätte alles auf Sparflamme getrocknet.

Sie hat einen miserablen Orientierungssinn, das kann ich bestätigen. Sie muss dann einmal falsch abgebogen sein, sie hätte da aber auch noch nicht auf die Uhr gesehen. Stattdessen hätte sie sein Auto gesehen. Und zwar davon fahren. Eine Weile sei sie ihm sogar nachgelaufen.

Das ursprüngliche Lokal habe sie dann nur mehr halbherzig gesucht, als sie endlich dort war, wäre er weg gewesen. Shit happens.

Luigi ist in Ordnung, da waren wir uns einig. Jetzt, wo ich weg bin, hat sie auch mehr Platz in der kleinen Kammer, die er uns über seiner Bar zur Verfügung gestellt hat. Dafür, dass sie noch nie vorher gekellnert hat, stellt sie sich ganz gut an.

Sie wolle etwas über sich herausfinden, hat sie gesagt. Vielleicht sei es an der Zeit, ihr Leben grundlegend zu ändern. Ich hab ihr zum Abschied ein T-Shirt geschenkt.
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Donnerstag, 4. August 2011

mal was anderes (7)

Ich hätte es ihm aus der Hand schlagen sollen. Aber ich habe nicht sofort gemerkt, welches Glas er sich da genommen hat.

Ich will hier wohnen, da schadet es nicht, ein wenig hilfsbereit zu sein. Nein, er müsse nicht weiter im Vorraum liegen, ich hätte ein bequemes Sofa, da könne er sich ausrasten. Später könne ich ihm auch etwas Geld borgen, zufällig wisse ich ganz genau, wie man den Schlüsseldienst ruft.

Vielleicht käme sogar derselbe, der mir vor ein paar Wochen aus der selben Verlegenheit geholfen hätte. Es sei tatsächlich nicht ganz billig, ich würde seine Identität gern bestätigen, schließlich wohnten wir ja schon lange Tür an Tür.


Zeit sich einander ordentlich vorzustellen, und zum ersten Mal sagte ich "Iris Werner" zu einem mir wirklich Gegenüberstehenden. Es klang nicht schlecht. Er erzählte einen halben Roman, bis er endlich bei Peter war. Und zwar Englisch auszusprechen.

Und dann setzte er sich quasi selbst außer Gefecht. Seine Leiche würde überhaupt nicht zu meinem schönen Abschiedsbrief passen.

Hinausbringen kann ich ihn auch nicht, es ist schon taghell geworden, außerdem ist er mir zu schwer. Das habe ich gemerkt, als ich probierte, ihn nur ein wenig zu verrücken.

Ein paar Stunden werden die Tropfen samt dem Schlafmittel wirken, ich bin hundemüde. Ich klopfe mir innerlich auf die Schulter, als ich endlich auf die Idee komme, das Schloss mit dem Schlüssel von innen zu verstopfen.

Die neue Bankomatkarte kommt am Montag oder Dienstag mit der Post, auf den Code muss ich auch noch warten. Der kommt extra, aus Sicherheitsgründen, so hat es mir der freundliche Herr gestern abend erklärt, als ich ihm den Verlust gemeldet habe.

Meine Mutter hat mich immer recht kurz gehalten. Es reiche, dass ich bei ihr wohnen dürfe, hat sie immer gesagt, ich könnte durchaus auch einmal etwas arbeiten. Oder mir endlich einen Idioten suchen, der mich aushält. In jeder Hinsicht. Ich finde, meine Mutter wird immer zynischer. Ich habe keine Lust zu arbeiten. Meine Phantasie wäre da völlig verschwendet.

Ich werde es schon hören, wenn SIE versucht, die Tür aufzubringen.
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Mittwoch, 3. August 2011

mal was anderes (6)

Im Haus meines Bruders herrschte beste Ordnung, die Putzfrau muss da gewesen sein, ich war mir sicher, dass auch das riesige Wasserbett frisch überzogen worden war.

Auf Anhieb fand ich eine Flasche Rotwein, der richtig teuer aussah. Je ungezwungener ich mich benahm, desto besser, dachte ich und hoffte, dass Iris nicht bemerkt hatte, wie ich den Korkenzieher erst aus der dritten von mir geöffneten Küchenlade holte.

Alles Gute zum 42er prostete ich mir heimlich zu, und sagte laut Was für ein Geschenk! zu Iris. Und dass ich genau da weiter machen wolle, wo wir am Flughafen aufgehört hatten. Ein Geschenk, flüsterte Iris, dann eben ein Geschenk und streifte alles ab, was sie anhatte.

Selbstverständlich habe ich in den letzten zwanzig Jahren nicht wie ein Mönch gelebt. Die Frauen schätzen den Wert des Anzugs und der Krawatte, dachte ich, wenn mich wieder einmal eine in einer Hotelbar ansprach. Ein bisschen zu sehr aufgetakelt, die meisten aber auch wirklich hübsch, viele sehr gebildet, auch die, die von sich behaupteten, "nur Hausfrau" zu sein. Ein fairer Handel sagten sie, von dem Geld könnten sie sich eine Menge Extras leisten, oder auch nur dringend notwendiges Gewand für die Kinder. Verachten Sie mich nicht, es ist anders, wenn sie glauben, jemandem wirklich zu helfen. Oder auch nur wochenlang aus dem Koffer leben. Die Prostituierten bei uns kenne ich nicht.

Aber was hätte ich sonst von Iris denken sollen? Und was sollte ich jetzt diesem italienischen Polizisten erzählen? Dass mir eine Frau abhanden gekommen war, von der ich leider genau gar nichts außer ihrem Vornamen wüsste. Oder wo sie einen Leberfleck am rechten Oberschenkel ziemlich weit oben hatte?

Den Autodiebstahl habe ich selbstverständlich angezeigt, mehr zu sagen schien mir nicht nötig. Eigentlich traue ich Iris nicht zu, ein Autor kurz zu schließen, und die Autoschlüssel lagen auf dem Tisch, als sie davon stürmte.

Ich war so entspannt nach "unserer Nacht", wie ich sie mittlerweile nenne, sie war so etwas Besonderes. Sie brachte mich gefühlte hundert Mal zum Lachen und gezählte fünf Mal zum Orgasmus.

Ein starker Kaffee und wir fahren weiter? Ja, heute will ich das auch. Und schon schmiss ich wahllos frisches Gewand meines Bruders in meinen Koffer.

Ich Idiot hätte sie einfach nicht fragen dürfen, was ihr meine Freunde bezahlt hatten.
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Dienstag, 2. August 2011

mal was anderes (5)

Österreich ist ein sehr schönes Land. Und mir hat heute einer meine Börse gestohlen. Dummerweise ist da auch mein Schlüssel drin.

Ich lebe seit fünf Jahren hier, von Xao Dia Deng habe ich meinen Job im Krankenhaus geerbt. Für die schauen wir sowieso alle gleich aus, außerdem arbeiten im AKH 20.000 Leute. Die Sozialversicherungskarte hat mich nur 1.500 Euro gekostet, Xao war schon der dritte Koala, der sie verwendete, ich bin der vierte. So nennen sie mich zumindest im Krankenhaus, sie finden das lustig, immer noch besser als Lumpi, sagen sie.

Ich heiße Peter, sage ich, das ist der europäische Name, den ich mir ausgesucht habe, der passt zu "blanker, harter Kiesel", wie mich meine Eltern genannt haben. Ich spreche Peter Englisch aus, das ist meine beste Sprache. Geboren bin ich in Malaysia, nur sind meine Eltern leider Chinesen. Wir sind dort eine Minderheit. Eine ziemlich diskriminierte Minderheit, wir werden sehr systematisch benachteiligt.

Die reichen Chinesen lassen ihre Kinder in Australien studieren, meine Eltern sind aber arm. Ihnen schicke ich jedes Monat alles, was mir übrig bleibt. In meiner Geldbörse waren fast zweihundertfünfzig Euro, ich war stolz, dass ich gegen Monatsende noch so viel hatte.

Meine Sozialversicherungskarte wird so schnell keiner sehen wollen, die Nummer steht auf meinem Kalender in der Wohnung, in die ich gerade nicht hinein kann. Irgendwie werde ich das telefonisch regeln müssen. Denn sonst verwendet sie der Nächste.

Im Krankenhaus trage ich hauptsächlich das Essen aus, manchen Patienten helfe ich auch beim Einnehmen. Das dürfte ich eigentlich gar nicht, aber wenn einer oder eine sich nicht aufrichten oder nicht einmal einen Löffel halten kann, was soll man da machen?

Ins Haus bin ich gekommen, als es jemand verließ. Selbst wenn ich die Nummer vom Schlüsseldienst herausgefunden habe, werde ich ihn nicht bezahlen können. Mitten in der Nacht mag ich jetzt sowieso nichts unternehmen.

Am liebsten bin ich bei den frischen Kaiserschnitten, aber ich helfe auch den ganz Alten. Manchmal bekomme ich ein Trinkgeld, ich kann das gut brauchen, Wien ist sehr teuer.

Bei den Studenten habe ich mich sogar getraut, anzuläuten. Sie scheinen aber fort zu sein.

Ich lege mich vor die Tür, morgen ist Samstag, irgendwann wird die andere Nachbarin heraus kommen. Eine Frau allein ist sicher vorsichtig, die würde jetzt garantiert nicht aufmachen.

Ich habe sie noch nicht oft gesehen, sie hat ganz andere Arbeitszeiten wie ich, außerdem schien sie mir bei unseren wenigen Begegnungen immer ein wenig in Eile.

Xao hat es gut getroffen, ihn hat eine Diplomatenfamilie als Butler nach Qatar mitgenommen. Ich will eigentlich zurück nach Malaysia, aber sicher nicht nach Kuala Lumpur, das ist mir viel zu groß und ich kenne es kaum. Unser Dorf ist fast dreihundert Kilometer entfernt. Rou Xoung hat mir versprochen auf mich zu warten. Aber das ist neun Jahre her.
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Montag, 1. August 2011

mal was anderes (4)

Die Frau saß an unserem Tisch und hatte zwei voll beladene Teller vom Frühstücksbuffet vor sich stehen. Bernd und ich setzten uns zu ihr, sie begrüßte uns freundlich.

Ihre Geschichte war ein bisschen verworren, aber rein äußerlich gefiel sie uns beiden sofort. Ob wir so nett wären, sie nicht zu verraten, sie hätte eigentlich nur dringend auf die Toilette gemusst und dem Duft des frisch gebratenen Specks danach nicht widerstehen können. Sie hätte einfach three-hundred-one gesagt, da hätte sie der Kellner an den Tisch da geführt.

Es ist eine sehr nette Suite, die wir da bewohnen, sagte Bernd und ich nickte dazu. Mit viel zu viel Platz für nur zwei, ergänzte ich freundlich.

Eine Brünette, dachte ich, sehr lange Beine, sehr gepflegt. Ein bisschen Gesellschaft wäre nicht das Schlechteste.

Sie könne mit ihrem Handy nicht telefonieren, alle Nummern fehlten. Und ihre Bankomatkarte funktioniere auch nicht, das liege wohl an diesen italienischen Automaten. Ihr Gepäck sei ihr abhanden gekommen, aber da sei sie wohl selber schuld. Sie wolle einfach noch nicht heim, ob wir verstünden?

Geld spielt keine Rolle, sagte Bernd, und meinte es auch so. Sie hätte eigentlich noch nichts von Venedig gesehen, und ohne Badesachen könne sie ja nicht einmal ans Meer.

Sie zögerte kurz, aber dann nahm sie unser Angebot an, sich die Suite einmal anzusehen. Wir verbummelten den Vormittag in der Stadt, tranken einen absurd teuren Kaffee am Markusplatz und kauften ihr einen Bikini und ein Handtuch.

Später rannte sie extrem schnell ins Wassser, die Adriaküste ist ja da äußerst flach, mir gefiel ihr Ungestüm.

Vielleicht hätten wir es nicht gleich in der ersten Nacht versuchen sollen. Sonst treffen wir nur Frauen aus dem Internet, die unseren Ansprüchen genügen, aber die wissen vorher ganz genau, was wir uns vorstellen.

Selbstverständlich ließen wir sie nach ihrer deutlichen Ablehnung in Ruhe, das schien auch ihr klar zu sein, sonst hätte sie sich in unserer Suite wohl kaum noch ausgeschlafen. Ich nehme an, sie frühstückt heute woanders.
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Sonntag, 31. Juli 2011

mal was anderes (3)

Schön langsam mache ich mir Sorgen. Sie müsste längst zurück sein. Zumindest wenn sie die letzte Schnellbahn genommen hat. Wie geduldig ist diese Frau?

Ich fühle mich noch nicht ganz zu Hause hier. Obwohl ich mittlerweile weiß, wo der Staubsauger und das Bügelbrett stehen.

Das Schwierigste kommt ja erst, wenn die k.o.-Tropfen wirken werden. Angeblich geht das sehr rasch. Auf manche Formulierungen ihres Abschiedsbriefs bin ich richtig stolz, ja er rührt mich zu Tränen, obwohl ich ihn selbst verfasst habe.

Ich werde sehr verständnisvoll sein, wenn der erste Schreck vorüber ist. Zunächst muss sie sich von mir trösten lassen, weil ein gewisser Georg sie versetzt hat. Deshalb sei ich ja da, werde ich behaupten, ich war mir einfach sicher, nicht sein letztes Opfer gewesen zu sein.

Sie müsse sich jetzt vorsehen, alles ändern lassen, er habe sie wahrscheinlich schon in jeder Hinsicht ausspioniert. Es sei unglaublich, wie viel man allein aus dem Müll herauslesen könne.

Wieso kommt sie nicht? Ich sitze in ihrer Küche, bis es dämmert. Das tut es Ende Mai ja sehr früh. Irgendetwas ist schief gelaufen, ich bin mir nicht sicher, ob ich weiter warten soll.

Es muss meine Nervosität sein, ich bilde mir sicher nur ein, etwas vor der Tür gehört zu haben. Sie würde ja wohl einfach aufsperren und herein kommen.

Ich spähe durch den Spion und sehe nichts. Ganz langsam und leise öffne ich die Eingangstür. Und dann erschrecke ICH.
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hier fehlt was;-)

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