bücher

Samstag, 21. April 2012

kassiopeia



judit kalman, eine sehr verwöhnte junge dame aus reichem elternhaus, reist nach venedig und trifft dort nicht gerade zufällig auf den schriftsteller markus bachgraben, der sich in sie verlieben soll, nachdem sie sich eigentlich schon über seinen debutroman in ihn verliebt hat.

nach und nach erfahren wir eine menge aus judits früherem leben, aber auch die lebensgeschichten aller möglichen freundinnen, verwandten von judit und markus und einiger weiterer gar nicht weiter handlungsrelevanten personen. diese meist von einer sehr pointierten anekdote ausgehenden in lakonischer sprache erzählten unterschiedlichsten lebensentwürfe haben mir fast am besten gefallen. manche fand ich so krass überzeichnet, dass ich sie fast schon wieder für "wahr" halten könnte.

ich hab beim lesen sehr oft schmunzeln müssen, auch die traurigeren stellen kommen leichtfüßig daher. bettina balaka ist ein buch gelungen, das sich, weil es so kurzweilig ist, sehr leicht liest und das trotzdem nicht seicht ist. deshalb verdiente fünf sterne für die ausgezeichnete unterhaltung.

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ps für frau faust: der umschlag wird im buch ausführlich erklärt. haben sie da irgendwelchen druck ausgeübt?;-)))
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Freitag, 6. Januar 2012

fremdes leid

ich habe gerade "bevor ich schlafen kann" aus der hand gelegt, es ist ein gutes buch.

eine psychiaterin wird von ihrem mann wegen eines anderen verlassen. erzählt wird, wie es ihr danach ergeht, wie ihre kinder ihr zu helfen versuchen, und einiges mehr.

als die zwölfjährige tochter des schriftstellers köhlmeier darin in durchaus wesentlicher rolle aufgetaucht ist, dachte ich, wie kann die autorin die einfach so auftreten lassen.

diese tochter paula ist mit 21 verunglückt. das zu wissen, hat mich traurig gemacht, wie jedes solche wissen traurig macht. "maramba" habe ich auch gelesen, diese erzählungen von ihr wurden posthum herausgegeben. an viel mehr kann ich mich nicht mehr erinnern, außer dass die geschichten gut zu lesen waren.

von ihrem vater hab ich selbstverständlich auch vieles gelesen - und absolut nicht alles gleich gut gefunden. seit "abendland" halte ich ihn allerdings für einen großartigen erzähler. und seit "madalyn" für einen netten menschen.

"monika helfer" hat mir vorher nichts gesagt. drum hab ich sie gegoogelt. und gesehen, dass sie doch jedes recht hat, auch ihrer tochter zu gedenken.
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Samstag, 12. November 2011

drei- bis viermal katharina

den anfang macht eigentlich eine kathrin, frau röggla nämlich, deren "wir schlafen nicht" mich durchaus erheiterte. für fast alle protagonist:innen (fiktive interwiewpartner:innen) sind mir sofort mir bekannte reale personen eingefallen, und ja - die sprechen wirklich so. und ich gebe zu, dass es ein wenig anstrengend werden kann, ganze bücher in kleinschreibung zu lesen;-)

vor monaten habe ich ein bibliotheksbuch verloren. irgendwann war mir klar - ich muss die gebundene ausgabe nachkaufen und ersetzen. aus diesem leichten ärger heraus wollte ich es quasi zur strafe gar nicht lesen. da ich - wie bei fast allen trotzaktionen - damit aber eh nur mich selbst bestraft hätte: ich gebe zu, die lektüre hat mir gefallen:



katharinas können also schreiben - was mich wieder daran erinnert, dass ich, die ich wiederum, wie den meisten eh bestens bekannt ist, ganz anders heiße, die artikelserie - vornamen und was alle träger:innen deshalb garantiert gemeinsam haben - fortsetzen könnte.

katharina ist aber auch ein schöner name für romanfiguren. immer wieder gerne lese ich bücher des herrn ortheil. hin und wieder verschenke ich sogar welche von ihm. auch wenn sie dick sind;-) - "liebesnähe" war für mich - gemessen mit anderen aus seiner feder - .... hm - ok. wenn sie ihn nicht kennen, lesen sie es ruhig, ich verrate ihnen dann später meinen favoriten.

die letzte katharina war mir sogar einen amazon-eintrag* wert:



arnold walter wird mit neun jahren an dem tag, als er seinen vater am traunsee verliert, erwachsen. da die mutter nicht gleich erreichbar ist, nimmt ihn ein gendarm mit zu sich nach hause. dessen tochter katharina soll mit ihm spielen, um ihn abzulenken. eine tanzschulverliebtheit und wieder viele jahre später entdeckt arnold, der mittlerweile ein angesehener, glücklich verheirateter literaturprofessor in regensburg geworden ist, katharina zufällig wieder - und möchte kontakt zu ihr aufnehmen. sie wiederum ist die gattin eines aufstrebenden lokalpolitikers geworden, deshalb ist sie für arnold nicht ganz einfach zu finden, er bedient sich eines privatdetektivs, ihr treffen hat unabsehbare folgen.
mehr inhalt will ich gar nicht verraten - dem autor ist eine großartige mischung aus liebesgeschichte und kriminalroman gelungen, ich hab das buch gar nicht aus der hand legen können. darüber hinaus schwingt in allen drei teilen eine subtile ironie mit, die mir auch sehr gefallen hat.
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Dienstag, 4. Oktober 2011

extrem packend

Bataillon d'Amour: Eine Geschichte von Liebe und Gewalt
von André Pilz




5.0 von 5 Sternen

mayra, ein junges mittelloses kolumbianisches mädchen, verliebt sich übers internet und wird (nicht nur dadurch) in ein bordell in deutschland gezwungen. pilz lässt sie selbst - sehr authentisch - erzählen, und auch uns nachvollziehen, wie das einer durchaus klugen und selbstsicheren frau passieren kann. von anfang an wird aber auch der weg dorthin (und weiter) in der dritten person erzählt, der leser weiß mehr, und sorgt sich noch mehr. mittlerweile ist menschenhandel sicher der sich am besten entwickelnde illegale geschäftszweig. auch das wegschauen aller - nicht nur in kolumbien - sondern gerade auch bei uns, ist erschütternd glaubwürdig.

ein buch, das man nicht aus der hand legen kann - es hat mich sehr berührt UND es ist ausgezeichnet geschrieben.
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Samstag, 3. September 2011

für die krimileser

und alle sonstigen vielleser;-)

ich hatte einmal einen kollegen, der freute sich nie, wenn er etwas bekam, der schenkte allen anderen etwas zu seinem geburtstag. auch drum gibt´s bei mir heut ein paar buchtipps geschenkt. mir wiederum darf man durchaus auch was schenken. oder ein ganz tolles geschenk ankündigen;-)

Zuletzt rezensieren wollte/musste ich:

Der Tote im Fels: Ein Tschonnie-Tschenett-Roman
von Kurt Lanthaler



guter krimi mit viel lokalkolorit
(3,5 sternderl - hab ich auf 4 bei amazon aufgerundet)


Dass Tschonnie Tschenett, der (Anti-)Held als Aushilfs-LKW-Fahrer, unbedingt wissen will, was es mit dem Toten, bei dessen Fund er zufällig anwesend ist und dessen Aktentasche er zufällig mitnimmt, auf sich hat, bringt ihn und seine Umgebung in ziemliche Gefahr. Diese Ausgangssituation mag nicht ganz glaubwürdig sein, der Rest ist allerdings recht spannend und überzeugend konstruiert.
Gelungen auch, wie Lanthaler ganz unterschiedliche Typen von Südtirolern und Italienern zeichnet, vom gestandenen Bergbauern bis zu den strafversetzten Polizisten. Die vielen italienischen Sätze werden eigentlich immer gleich übersetzt - und verleihen den jeweiligen Figuren eine ganz eigene Authentizität.

Liebe bis in den Tod
von Barbara Bronnen
(verdiente 5 sterne)


schwieriges thema - ausgezeichnet erzählt

eine frau wird jahrelang von unsäglichen schmerzen geplagt und gezeichnet, bis ihr ihr ehemann einen "abgang in würde" verschafft. er trifft auf einen richter, dessen persönliches schicksal durch den frühen tod seines kindes auch nicht gerade leicht zu tragen ist. aus deren beider perspektive handelt barbara bronnen souverän existenzielle fragen ab - was halten wir selbst für richtig, wenn es auch nicht recht ist?
wie sehr kann mitleid überhaupt gelebt werden? ist unsere rechtsordnung ausreichend für solche grauzonen?
wie isoliert sind menschen in schwerer krankheit?
der angeklagte und der richter erhalten unsere volle sympathie, gerade weil barbara bronnen sie knapp und präzise ihre gedanken und gefühle aussprechen lässt. und das macht ihr buch darüber hinaus auch noch ausgesprochen gut lesbar - schwere empfehlung!

Zwischen zwei Nächten
von Edith Kneifl

(nur 3 Sterne, schwer zu bewerten, aber ..)

leichte lektüre

eigentlich ist das kein krimi, sondern die geschichte einer tiefen frauenfreundschaft. erzählt wird aus der sicht der überlebenden ann-marie, einerseits in rückblenden, andererseits als beschreibung der wenigen stunden, die sie nach dem begräbnis der geliebten freundin in wien verbringt und die ihr bestätigen, was sie wohl längst gewusst hat und der/die leser/in ebenfalls recht bald vermutet.
anna, die tote, lebt auf in den gesprächen, die sie mit ann-marie geführt hat - immer klarer wird, dass ihr selbstmord zu hinterfragen ist. etwas mühsam fand ich die lange passage, in der wir ohne punkt und komma an annas depressivem weltbild teilhaben. selbst wenn viel wahres drin steht - mag ja sein, dass gerade die depressiven die welt sehen, wie sie wirklich ist ...
was edith kneifl wirklich gelingt, ist zwei vollkommen verschiedene lebensentwürfe gegeneinander zu stellen, und die grenzen beider aufzuzeigen.
die gegenwart - also die zaghaften erkundigungen ann-maries bei den begräbnisgästen, insbesondere beim "tunichtgut" von ehemann - sorgen durchaus für spannung, wenn auch alles ein wenig gedämpft wirkt. insgesamt - durchaus gut lesbar - vergleichbar mit werken von patricia highsmith finde ich es allerdings nicht.

Letzte Ausfahrt vor der Grenze: Erzählungen
von Irene Prugger


(5 Sterne mit Rufzeichen, eigentlich les ich lieber romane, aber diese geschichten sind ...)

geschichten, die einem nahegehen

So ausgezeichnete Kurzgeschichten, wie sie hier von Irene Prugger vorgelegt werden, habe ich schon lange nicht gelesen. Teilweise mit überraschend guten "Pointen", mit Schlusssätzen, die allein schon die fünf Sterne verdienen, die ich diesem Buch gebe.
Ihre Protagonist:innen sind "ganz normale" Menschen (bis auf eine "tierische" Ausnahme), die plötzlich ihre Lebenslügen in Frage stellen, die ihre Entscheidungen fast nebenbei fällen, und deren Gedanken und Gefühle dabei die Autorin unheimlich treffend schildert.
Manches geht ins Skurrile, ja fast ins Morbide, anderes wirkt richtig versöhnlich. Kein Wort zu viel steht da, manches liest man mit einem leisen wissenden Schmunzeln. So haben wir uns alle das Leben mit 18 (noch) nicht vorgestellt, aber irgendwie ist es (fast) genauso geworden ...


Der bessere Mensch
von Georg Haderer

(hab ich auch eher aufgerundet, aber ... halt doch 5 sterne)

diesmal mit ganz viel handlung!

Schäfer, der Kriminalkommissar, der sich ungern an alle Regeln hält, ermittelt wieder. Seine psychischen Probleme hat er auch mit Hilfe von Medikamenten im Griff, seine Mitarbeiter sind schon fast überfordert mit seinem ungewohnten Verhalten und sein neuer Nachbar trägt fast mehr zur Entspannung bei als seine Dauerfreundin, die - wie immer - wenig Zeit hat.
Haderer erzählt seine Geschichte diesmal äußerst raffiniert, die "Guten" sind von den "Bösen" nicht alle leicht zu unterscheiden.
Was mir schon im vorigen Teil gut gefallen hat: Es ist nicht so, dass sich die Handlung ausschließlich auf die eine Ermittlung konzentriert, so sieht der Alltag bei der Polizeiarbeit wohl auch selten aus, politische Erwägungen haben Einfluss auf Ermittlungen, und manchmal ist es nicht ungünstig, am richtigen Ort zu sein. Und recht spannend ist das Ganze auch geworden.
Für immer tot: Ein Max-Broll-Krimi
von Bernhard Aichner


(verdiente 4 sterne, obwohl die liebesgeschichte drin nicht gerade gut ist gelungen ist...)


Dem liebenswerten Totengräber Max Broll bleibt diesmal nichts an Unbill erspart. Einzig sein prominenter Fußballerfreund Baroni steht im zur Seite, um im Wettlauf gegen die Zeit die lebendig begrabene, heiß geliebte Stiefmutter zu finden.
Leider ein bisschen weniger Seitenhiebe auf die Dorfgemeinschaft als im ersten Teil, dafür wieder ganz ausgezeichnete, knappe Dialoge. Diesmal wusste ich auch viel besser, wer gerade spricht.
So recht glaubwürdig war die ganze Geschichte für mich nicht, spannend ist sie aber allemal!
Sagen wir - viereinhalb Sterne;-)


Auch wenn wir Verdammte sind
von Eugenia Rico

(3 sterne, aufgerundet)

ein bisschen zu ambitioniert

"Alle Frauen bezeichnen sich heute irgendwann als Hexe" schreibt Eugenia Rico - welchen Gefahren "die Hexen" einst und jetzt (allerdings in einem sehr abgelegenen asturischen Dorf) ausgesetzt waren und sind - versucht sie in diesem Buch durch die "Verschneidung" der Leben ihrer beiden Protagonistinnen abzuhandeln. Die "alte" Geschichte ist wesentlich besser geraten, bei der "neuen" wirkt die von der Autorin eingesetzte Kryptik sehr aufgesetzt. Die mehrmaligen etwas eitlen Hinweise auf sich selbst mit voller Namensnennung als schreibende Freundin der "schreibenden Heldin" der Moderne hätte sie sich sparen können.
Eine gewisse Spannung will ich dem Buch gar nicht absprechen, der gute Wille, sowohl das dunkle Kapitel der Inquisition in Spanien zu erhellen, als auch gegen die Diskriminierung von Frauen heute anzuschreiben, ist auf jeden Fall da.
So gesehen, ist es ein "politisch korrektes" Buch geworden, die Nebenfiguren sind gut oder böse - je nach ihrem Umgang mit den Frauen - Grauzonen gibt es keine. Es liest sich rasch, das "moderne" Ende fand ich auch etwas überraschend, allzu sehr berührt hat es mich nicht.

ps: ich kann mich offensichtlich nicht einmal auf amazon mit mir selbst einigen, ob ich jetzt groß- oder kleinschreibung bevorzuge;-)
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Samstag, 19. März 2011

feiner krimi

ich mag bücher, die gut recherchiert sind. bei denen ich mir nach der lektüre einbilden kann, dass ich irgendwie klüger geworden bin oder eine mir fremde zeit ein wenig besser verstehen kann.

und ich mag bücher, bei denen man, wenn man sie aus der hand legt, gern gehabt hätte, dass sie noch weitergehen. früher hab ich mich oft so sehr in den bann ziehen lassen, dass ich gleich mit den handelnden personen weitergeträumt habe, das passiert mir leider nicht mehr.

außerdem mag ich krimis mit einer halbwegs intelligenten handlung, die ich selbst nicht nach den ersten fünf seiten erraten kann.
in diesem sinn hab ich gerade den herrn hültner entdeckt. der schreibt nämlich solche bücher.
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Donnerstag, 16. Dezember 2010

verschlungen

in meinem leben gab es bisher nur ein dunkles jahr, in dem ich kein einziges buch las. um das aufzuholen, gibt es wiederum sehr helle tage, in denen ich ein ganzes buch auslesen kann. manchmal reicht sogar ein kindesvater, der sich an meiner stelle in die mütterrunde verirrt, um mir einen höchst vergnüglichen lesenachmittag zu bescheren. denn bücher, die mich fesseln, kann ich einfach nicht aus der hand legen.
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zB dieses da:
esel

und das kriegt jetzt sofort fünf verkaufsfördernde sterne auf amazon!

meine kurzkritik:

packende lektüre - aus einem guß

hannelore bahl ist nicht auf die sonnenseite des lebens gefallen. als hochintelligente, aber ungewünschte tochter eines einfachen paares, dem bildung ganz sicher kein besonderes anliegen ist, kommt sie ihr halbes hauptsächlich freudloses leben unter widrigsten umständen nicht von ihrem elternhaus los und aus dem kaff, in dem sie geboren wurde, weg. mit etlichen markanten szenen vermittelt uns angela hornbogen-merkl (ob sie sich hier outet, sei ihr überlassen, den klammereinschub denkt euch für amazon einfach weg) von der frühesten jugend ihrer protagonistin bis hin zu ihrem aufbruch in die alpen ihr elend in einem einmalig lakonischen und zugleich höchst anschaulichem stil.
hannelore geht sich frei - aber nicht gleich. dazu ist sie erst einmal aufgrund ihres angegessenen übergewichts und all dessen, was sie mit sich sonst noch herumschleppt, gar nicht in der lage. wir fühlen mit ihr, und vor allem hoffen wir mit ihr, drum konnte ich das buch auch nicht aus der hand legen. mag sein, dass ein paar klischees bedient werden, unter anderem natürlich, dass es nie zu spät für einen neuen anfang ist, aber schon lang nicht hab ich sie so ansprechend verpackt gelesen!


ps: und das wird meinen rang als rezensentin mindestens in den fünfstelligen bereich heben;-)
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Dienstag, 7. Dezember 2010

steinfest

keine sorge, ich werde jetzt nicht esoterisch, obwohl ich diese idee ja jederzeit realisieren könnte, nein, ich meine den autor dieses namens. der ist mir mit den ersten beiden büchern, die ich von ihm gelesen habe, ans herz gewachsen. die hatten schon so schöne titel wie "nervöse fische", und "gewitter über pluto". das erste war schon leicht absurd, das noch weit skurrilere zweite (und deutlich jüngere) glänzt aber auch wieder mit allerlei recht zutreffenden äußerst boshaften beobachtungen. und das dritte liegt jetzt am nachtkasterl hat mich gestern schon gepackt. lesen sie doch auch mal wieder was g´scheites!;-)
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Sonntag, 14. November 2010

ganz was anderes

„Die höchste Lust ist die geistige“ sagte schon Epikur und meistens kann ich ihm da nur zustimmen. Und obwohl das hier ja ein familienfreundliches blog ist, oute ich mich hiermit: Ich lese gerne pornografische* Texte. Auch zu meinem ganz persönlichen Lustgewinn. Viel lieber als mir etwa entsprechende Filme anzusehen. Nur muss der Satz leider heißen: ich läse gerne gute solche Texte. Da gibt es viel zu wenige, und immer dieselben Bücher wieder zu lesen funktioniert zwar auch, wird irgendwann fad.

Die Mutzenbacher kennt man, die Geschichte der O. natürlich auch. Und dann gibt es noch das auch nicht schlechte französische „Mein intimes Tagebuch“, dessen Autor oder Autorin (ich vermute letzeres) genauso nicht wirklich oder nicht von Anfang an bekannt war, wie bei den beiden ersteren Werken.

Und (fast) alles andere: traurig, peinlich, schlecht. Was soll man da machen? In der Not habe ich ja schon selber entsprechende Geschichten geschrieben und verschenkt, aber bei denen fällt wiederum das Überraschungsmoment für mich zwangsläufig weg.

In letzter Zeit habe ich es wieder einmal probiert und mir ein Buch einer gewissen Sophie Andresky bestellt. Und wieder weggelegt. Sie bemüht sich um eine Art Rahmenhandlung - die ist nur leider schlecht. Sie bemüht sich, „political correctness“ in so einen Text zu bringen – vor jedem, aber wirklich jedem Akt wird immer dazu geschrieben, wer wem das Kondom überzieht. Und sie bemüht sich um deftige Sprache – und da bin ich bei der größten Schwäche (fast) aller dieser Texte: Deutsche Ausdrücke sind wirklich schwer geeignet, das weiß ich ja aus eigener Erfahrung, in diesem Zusammenhang nicht störend aufzufallen.

Um so erfrischender, wenn sich eine hinsetzt und formulieren kann*. Vor Monaten hab ich nämlich auch “Splitter“ bestellt. Da ich so lange drauf warten musste, hat es mir die Autorin geschenkt. Das finde ich unheimlich nett, und drum bedanke ich mich hier einmal herzlichst und öffentlich. Was sie (be)schreibt, ist definitiv nicht jedermanns Sache. Aber ich war neugierig. Und lesen tut ja weniger weh, dachte ich. Die meisten beschriebenen Szenen haben mich aber dann seltsam kalt gelassen haben. (Weil BDSM einfach nicht meins ist, da bin ich mir nunmehr auch nach wenig praktischer und sozusagen jetzt auch eher theoretischer Übung sicher). Trotzdem fand ich es interessant. Und lass das jetzt einfach so stehen. Als ganz kleine Werbung.

* auch in Hinblick auf den letzten Absatz: ich weiß kein besseres Wort. Erotisch passt nicht, das ist irgendwie zu wenig. Das Buch der Frau M. ist wiederum definitv nicht Pornografie. Aber das hab ich auch nicht erwartet.
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Freitag, 15. Oktober 2010

schwestern der angst

hat mich grad durchaus gut unterhalten. und ich bin ganz froh, dass ich mit meiner kleinen schwester vielleicht doch ein ein wenig anderes verhältnis habe ...

aber lest meine rezension gern selbst:


schwestern der angst von lydia mischkulnig

roman mit sogwirkung


renate, die ältere zweier halbschwestern, entdeckt in einer zeitschrift ein foto ihrer jüngeren halbschwester marie und ihres freundes paul, des mannes, den "sie für sich (selbst) erwählt hatte". davon ausgehend erzählt sie eigentlich recht lakonisch die bis heute andauernde geschichte ihrer fixierung auf marie.

dadurch, dass renate es ist, die erzählt, würden wir sie zwar gerne verstehen, doch nichts macht uns das leicht. jedes abnormale/missbräuchliche verhalten ihr gegenüber wird sie an marie variiert wiederholen. oder auch nicht an marie. ersteres hat es teilweise durchaus gegeben, oder hat - in einem für sie ganz wesentlichen punkt - nur in den wahnvorstellungen renates stattgefunden. zweiteres wurde und wird von ihr - auch wenn ihr mittlerweile klar ist, dass sie nicht nur liebe treibt - immer noch als "erziehung" oder zuwendung verstanden. oder als quasi vollkommen nebensächliche nebenwirkung. geradezu witzig erscheint in einem solchen zusammenhang zum beispiel einmal die wortverbindung "selbstermordet".

irgendwann beginnt sich der leser stark zu sorgen - in meinem fall durchaus bald und um beide schwestern. alles gewaltsame wird eher nur erwähnt und keinesfalls ausführlich beschrieben, überaus spannend ist das buch allemal.

diese gechichte zweier schwestern ist wohl auch eine geschichte über neid und rivalität, über abweisung und verschmählte liebe. so ungewöhnlich verpackt wie bei lydia mischkulnig habe ich das noch nie gelesen.
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hier fehlt was;-)

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