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Tja, alle selber schuld, die keine Zeit haben oder zu
weit weg wohnen. Das war ein äußerst stimmungsvoller Abend. Als ich als erster in das Lokal kam und erfuhr, dass die Lesung im Hauptraum statt fände, war ich verwundert, weil mir das Lokal doch sehr klein vor kam. Doch als dann der Reihe nach alle ein trudelten und das Lokal uns gehörte, ging es sich wunderbar aus.
Die Lammkeule gab es noch vor der Lesung, was eine gute Basis für entspanntes Zuhören ergab.
Und jetzt kommen zwei Kritiken:
Eleonore:
Ich höre ihr gern zu. Sie singt sooo richtig. Manchmal entschuldigt sie sich während des Singens, weil ihr ein Ton gerade nicht gelingt oder sie die selbst gedichtete Hymne an die beiden Protagonistinnen B und M nicht lesen kann. Doch wenn sie "over the rainbow" intoniert, passt jeder Ton in Ausdruck, Stimmlage und Dynamik. Und die Emotionalität, die sie in den Song hineinlegt, klingt echt und berührt.
Sie involviert die Zuhörer und bringt sie zum Mitmachen und es kann mich verwundern, wie rhythmisch richtig dann mit gegluckst, mit geschischt oder noimmadoiert wird. Fad kann einem auch schon deswegen nicht werden, weil jede Musiknummer mit einem anderen Instrument gebracht wird, das schließt auch "kein Instrument" ein, wenn sie a capella singt.
Doch das ist alles viel zu eklektisch. Besser beschreibt es vermutlich der erste Satz: "Ich hörer ihr gerne zu."
Barbara:
Ich weiß nicht mehr, wie lange es her ist, dass ich sie das erste Mal bei einer Lesung erlebt habe. Mir fällt auf, dass sie gehörig an Selbstsicherheit gewonnen hat. Das waren zwar alles Freunde oder Freunde von Freunden (oder Freunde von Freundinnen, oder ... (weitere Gendervariationen bitte selbstständig ergänzen)), doch man merkt schon eine Selbstsicherheit, die zu recht vermutlich von den bereits früher stattgefundenen Lesungen her rührt. Ihre Geschichten regen ja schon beim Lesen zum Schmunzeln oder auch zur Besinnlichkeit an, doch vorgetragen wirken sie noch besser, stärker und die Situationen können besser visualisiert werden. Auch wenn ich die Geschichte vom Herwig Steiner schon gelesen hatte, habe ich mich aufs Neue köstlichst amüsiert.
Die abschließende Geschichte über den schweigsamen Heinz, der fast ein Bauer mit wirklichem Hochschulabschluss ist, hätte ich vor zwanzig Jahren schon kennen sollen. Dann hätte ich die Frauen besser verstanden. Die Wechselrede (nachdem vorher die Leere des Kühlschranks beschrieben wurde): "Hast Du gar kein Fleisch im Haus?" - "Doch, das schält gerade einen Hokkaido." die muss einer erst einmal einfallen. Insgesamt ist die Geschichte so verfasst, dass ich mich mit dem männlichen Protagonisten ja leider gar nicht identifizieren kann. Doch beim Folgen der Leserin in die immer dichter werdende Atmosphäre laufen bei mir die Erinnerungen an Bestehendes vorbei, die Aktionen, bei denen sich diese spontane und rasche Verdichtung bis hin zur Zweisamkeit eingestellt hat. Die Geschichte erinnert mich auch an das Bedauern, dass sich bei mir manchmal bei Bekannten einstellt, bei denen ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass aufgrund einer momentanen "Zufälligkeit" die Zukunft für einen Augenblick oder für Stunden oder für Tage komplett aus den Augen verloren wird. Ich habe gelesen, dass Frauen etwas bedauern, was sie nicht gemacht haben, während Männer die verpassten Gelegenheiten bedauern.
Nun, diese Frau hat die Gelegenheit nicht verpasst und da scheint auch nichts zum Bereuen dabei gewesen zu sein.
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Damit komme ich zum Schluss. Zu bedauern sind die, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht dabei sein konnten. Ihr könnt aber die Geschichten vom Herwig Steiner und auch andere direkt von Barbara bestellen und kaufen. Das richtet sich insbesonders an die Frankfurter Freunde:)
wusst ich`s doch.... dass es pfaublöd ist, wenn man soweit weg wohnt.... grmpf.... natürlich hab ich die meisterin wenigstens einmal live lesen hören... und natürlich hab ich mir die foodleidenschaften bereits zu haus gebunkert und gelesen.... und leider, liebe steppenhund warn`s ned dabeiiii als sie mit madame d. einen einzelnen herrn als minnesänger outete.....
aber es bleibt einfach wahr,.... dass das hier zu weit weg von da ist.
besser immitent.... als renitent.... jetzt wo sich schon spiritualität an der anzahl der weiber messen lassen muss (... bezieht sich auf die übliche schelte im katholendauerthema, das ich hier gerade lach las.....)
vielen dank für die ausführliche schilderung! am liebsten würd ich ja den abend gleich nochmal erleben! es spricht die leicht überdrehte jungmutter, die im moment ja doch nicht so oft ausgeht;-)
Tja, alle selber schuld, die keine Zeit haben oder zu
weit weg wohnen. Das war ein äußerst stimmungsvoller Abend. Als ich als erster in das Lokal kam und erfuhr, dass die Lesung im Hauptraum statt fände, war ich verwundert, weil mir das Lokal doch sehr klein vor kam. Doch als dann der Reihe nach alle ein trudelten und das Lokal uns gehörte, ging es sich wunderbar aus.
Die Lammkeule gab es noch vor der Lesung, was eine gute Basis für entspanntes Zuhören ergab.
Und jetzt kommen zwei Kritiken:
Eleonore:
Ich höre ihr gern zu. Sie singt sooo richtig. Manchmal entschuldigt sie sich während des Singens, weil ihr ein Ton gerade nicht gelingt oder sie die selbst gedichtete Hymne an die beiden Protagonistinnen B und M nicht lesen kann. Doch wenn sie "over the rainbow" intoniert, passt jeder Ton in Ausdruck, Stimmlage und Dynamik. Und die Emotionalität, die sie in den Song hineinlegt, klingt echt und berührt.
Sie involviert die Zuhörer und bringt sie zum Mitmachen und es kann mich verwundern, wie rhythmisch richtig dann mit gegluckst, mit geschischt oder noimmadoiert wird. Fad kann einem auch schon deswegen nicht werden, weil jede Musiknummer mit einem anderen Instrument gebracht wird, das schließt auch "kein Instrument" ein, wenn sie a capella singt.
Doch das ist alles viel zu eklektisch. Besser beschreibt es vermutlich der erste Satz: "Ich hörer ihr gerne zu."
Barbara:
Ich weiß nicht mehr, wie lange es her ist, dass ich sie das erste Mal bei einer Lesung erlebt habe. Mir fällt auf, dass sie gehörig an Selbstsicherheit gewonnen hat. Das waren zwar alles Freunde oder Freunde von Freunden (oder Freunde von Freundinnen, oder ... (weitere Gendervariationen bitte selbstständig ergänzen)), doch man merkt schon eine Selbstsicherheit, die zu recht vermutlich von den bereits früher stattgefundenen Lesungen her rührt. Ihre Geschichten regen ja schon beim Lesen zum Schmunzeln oder auch zur Besinnlichkeit an, doch vorgetragen wirken sie noch besser, stärker und die Situationen können besser visualisiert werden. Auch wenn ich die Geschichte vom Herwig Steiner schon gelesen hatte, habe ich mich aufs Neue köstlichst amüsiert.
Die abschließende Geschichte über den schweigsamen Heinz, der fast ein Bauer mit wirklichem Hochschulabschluss ist, hätte ich vor zwanzig Jahren schon kennen sollen. Dann hätte ich die Frauen besser verstanden. Die Wechselrede (nachdem vorher die Leere des Kühlschranks beschrieben wurde): "Hast Du gar kein Fleisch im Haus?" - "Doch, das schält gerade einen Hokkaido." die muss einer erst einmal einfallen. Insgesamt ist die Geschichte so verfasst, dass ich mich mit dem männlichen Protagonisten ja leider gar nicht identifizieren kann. Doch beim Folgen der Leserin in die immer dichter werdende Atmosphäre laufen bei mir die Erinnerungen an Bestehendes vorbei, die Aktionen, bei denen sich diese spontane und rasche Verdichtung bis hin zur Zweisamkeit eingestellt hat. Die Geschichte erinnert mich auch an das Bedauern, dass sich bei mir manchmal bei Bekannten einstellt, bei denen ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass aufgrund einer momentanen "Zufälligkeit" die Zukunft für einen Augenblick oder für Stunden oder für Tage komplett aus den Augen verloren wird. Ich habe gelesen, dass Frauen etwas bedauern, was sie nicht gemacht haben, während Männer die verpassten Gelegenheiten bedauern.
Nun, diese Frau hat die Gelegenheit nicht verpasst und da scheint auch nichts zum Bereuen dabei gewesen zu sein.
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Damit komme ich zum Schluss. Zu bedauern sind die, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht dabei sein konnten. Ihr könnt aber die Geschichten vom Herwig Steiner und auch andere direkt von Barbara bestellen und kaufen. Das richtet sich insbesonders an die Frankfurter Freunde:)
aber es bleibt einfach wahr,.... dass das hier zu weit weg von da ist.
@steppenhund
@rosmarin
schade, dass es sich diesmal ned ausgegangen is ...