Übers Verzeihen
Vergiss bitte, was Deine Mutter gesagt hat, sagte mein Vater unlängst zu mir. Das könne ich nicht, hab ich geantwortet, sie hat es doch schon tausendmal gesagt und sie meint es auch so, wie solle ich das also vergessen können? Aber, er solle sich nicht aufregen, ich könne ihr verzeihen und das tue ich auch, fuhr ich fort. Ich habe meinen Vater sehr gern und ihm tun die bösen Worte, die da an mich gerichtet wurden, wahrscheinlich noch mehr weh als mir.
Nicht drüber reden, war die einzige Lösung, die wir je zu Hause gelernt haben. Wenn meine Schwester oder ich dagegen der Mutter gegenüber verstießen, haben wir es noch jedes Mal bereut. Ich erzähle manchmal gern von der schwierigen Jugend meines Vaters. Obwohl ich damit in zehn Sätzen fertig bin. Mehr weiß ich nämlich nicht. Oder nicht sicher.
Daher entschuldigt sich meine Mutter auch niemals. Nach schlimmeren Ausritten werde ich dann ziemlich eindringlich zum Essen eingeladen. Dort ist dann jedes „normale“ Gespräch, da sie permanent irgendwas holen, wegräumen, herrichten, suchen, aufdrehen oder abdrehen muss, von Vornherein unmöglich. Sie kocht weder besonders gern noch besonders gut. Nachher ist sie nicht mehr böse auf mich. Weil ich ja hingekommen bin.
Sich selber verzeihen dagegen, scheint mir eine weit schwerere Übung. Je schuldiger ich mich gefühlt habe, desto weniger habe ich mir zum Beispiel die längste Zeit erlaubt, das auch nur in Erwägung zu ziehen. Das war auch nicht so recht gesund. Bei meiner Mutter sind aber ohnedies immer alle anderen Schuld. An allem. Das kann sie auch sehr wortreich erklären.
Nicht drüber reden, war die einzige Lösung, die wir je zu Hause gelernt haben. Wenn meine Schwester oder ich dagegen der Mutter gegenüber verstießen, haben wir es noch jedes Mal bereut. Ich erzähle manchmal gern von der schwierigen Jugend meines Vaters. Obwohl ich damit in zehn Sätzen fertig bin. Mehr weiß ich nämlich nicht. Oder nicht sicher.
Daher entschuldigt sich meine Mutter auch niemals. Nach schlimmeren Ausritten werde ich dann ziemlich eindringlich zum Essen eingeladen. Dort ist dann jedes „normale“ Gespräch, da sie permanent irgendwas holen, wegräumen, herrichten, suchen, aufdrehen oder abdrehen muss, von Vornherein unmöglich. Sie kocht weder besonders gern noch besonders gut. Nachher ist sie nicht mehr böse auf mich. Weil ich ja hingekommen bin.
Sich selber verzeihen dagegen, scheint mir eine weit schwerere Übung. Je schuldiger ich mich gefühlt habe, desto weniger habe ich mir zum Beispiel die längste Zeit erlaubt, das auch nur in Erwägung zu ziehen. Das war auch nicht so recht gesund. Bei meiner Mutter sind aber ohnedies immer alle anderen Schuld. An allem. Das kann sie auch sehr wortreich erklären.
la-mamma - 17. Mär, 11:20
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