Donnerstag, 30. Mai 2013

zirkus nepp

Wahrscheinlich hätte Freundin M. schon bei der Zusendung von 11 (in Worten elf) unverlangten Freikarten vom Herrn Louis Knie stutzig werden müssen. Stattdessen bot sie mir - der ich mit Zirkus so gar nichts anfangen kann - an, den jungen Herrn X. einfach mitzunehmen, falls er denn bei ihr bliebe ...

Heut im scheußlichsten Regen stiegen wir natürlich zuerst am falschen U-Bahn-Station-Ende auf, schafften es aber dann - unter vorausschickender Wegerkundung des H. - uns am Treffpunkt mit 9 anderen weiteren hoffnungsvoll wartenden Kindern und Erwachsenen aus dem anscheinend durchaus großen zirkusbegeisterten Bekanntenkreis der M. zu vereinen.

Der Umtausch der Freikarten an der Kassa, führte zur ersten Komplikation - frei seien nur die Erwachsenen, für die (doch in der Mehrheit vorhandenen) Kinder seien jeweils 10 Euro zu bezahlen. Der M. war´s so peinlich, dass sie uns dies nicht lassen wollte, dass sie allerdings für alle Kinder bezahlte, wollten wir wiederum nicht.

Beim Eingang wurden uns Plätze auf samtenen Sesseln vorne angeboten - für jeden halt nochmal 10 Euro. Wir lehnten dankend ab, wir würden mit den billigeren vorlieb nehmen. Trotz meiner Zirkusaversion war ich mit hineingegangen - Karten hatten wir ja jetzt genug und der stattdessen geplante Praterspaziergang erschien mir im strömenden Regen auch keine besonders gute Alternative mehr. Das traurige Gastronomieangebot rund ums Messegelände erst recht nicht.

Nach Passieren der Eingangshürde, kurz vor unseren Plätzen, das nächste Schnäppchen. Statt auf den Bänken, wären wir doch sicher bereit, pro Kopf drei Euro für wenigstens eine Rückenlehne zu bezahlen? Waren wir nicht.

Mit den Kindern in gespannter Erwartungshaltung (kleiner Einschub: Vorsichtshalber hatten wir uns eine halbe Stunde vor angekündigtem Veranstaltungsbeginn getroffen. Manche der Eltern auch davon schon ein wenig genervt - warten Sie mit unter 10-Jährigen vor dem Stand mit den Schleckern, der Zuckerwatte und den Leuchtkörpern, dann wissen Sie, was ich meine) nahmen wir also auf den äußerst unbequemen Bänken im äußerst kalten Zirkuszelt Platz.

Damit aber auch wirklich jeder auch noch alle Indoor-Angebote an Sitzen, Essen, ... vor Vorstellungsbeginn wahrnehmen konnte, fing die Vorstellung dann mit satten zwanzig Minuten Verspätung an.

Und zwar nicht etwa mit einer spektakulären oder auch etwas weniger großartigen Nummer, nein nach vollkommen unwitziger Anleitung des vollkommen unwitzigen Pausenclowns mit Klatschen. Nicht mal der X. klatschte mit, wozu auch?

Erste Nummer, Pferd im Kreis. Mit Reiterin natürlich. Unterschiedliche Schritte, und am Ende ein mich eher unheimlich anmutendes Einknicken des Vorderfußes. Aber ok – ich bin vorurteilsbeladen – mich machen dressierte Tiere immer unendlich traurig. Außer vielleicht Robben.

Dann wieder der Pausenclown. Mit zwei (Un)freiwilligen aus dem Publikum. Was genau an einer aufgesetzten Brille (er) und einer aufgesetzten Perücke (sie) unwiderstehlich komisch sein sollte blieb mir wieder unerklärlich. Obwohl der Clown den beiden jeweils zweieinhalb Bewegungen vorzeigte, die sie auch mitteltalentiert nachmachten.

Als nächstes räkelte sich eine Dame im Ganzkörper-Schaut-Aus-Wie-Nackt-Anzug in einem Netz. Hier konnte ich durchaus akrobatische Leistungen in ihren Verwindungen in und mit dem Netz erkennen, obwohl mich ihr Outfit doch eher irritierte. Aber vielleicht war das ja auch nur für die mitgekommenen Väter gedacht.

Der Pausenclown brachte zumindest den X. herzlich zum Lachen, als aus seinem Mikrophon seltsame Laute kamen.

Dem Jongleur fiel ab und zu was herunter. Aber ich will nicht ungerecht sein, ich hab das auch nur mit drei Bällen gelernt, und die waren auch noch viel kleiner.

Die erst elfjährige Alexandra Knie, die als einzige namentlich genannt wurde, und die auf der zirkuseigenen Homepage auch schon zwölf ist, hatte ihre Beine auf zwei verschiedenen Pferden.

Dann war Pause. Eigentlich recht bald, wie mir schien. Um weitere zwei Euro fünfzig hätten wir uns von der vorbildhaften Tierhaltung überzeugen können. Auf die doch eher deprimierende Auskunft, dass die Pause eine halbe bis dreiviertel Stunde (!) dauere, beschloss ich, lieber doch im gerade ein wenig nachlassenden Regen gleich heimzufahren.

Nie werde ich wissen, ob der zweite Teil nicht unglaublich viel besser geworden wäre. Aber für den X. war´s auch so sehr schön.
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hier fehlt was;-)

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