mal was anderes (6)
Im Haus meines Bruders herrschte beste Ordnung, die Putzfrau muss da gewesen sein, ich war mir sicher, dass auch das riesige Wasserbett frisch überzogen worden war.
Auf Anhieb fand ich eine Flasche Rotwein, der richtig teuer aussah. Je ungezwungener ich mich benahm, desto besser, dachte ich und hoffte, dass Iris nicht bemerkt hatte, wie ich den Korkenzieher erst aus der dritten von mir geöffneten Küchenlade holte.
Alles Gute zum 42er prostete ich mir heimlich zu, und sagte laut Was für ein Geschenk! zu Iris. Und dass ich genau da weiter machen wolle, wo wir am Flughafen aufgehört hatten. Ein Geschenk, flüsterte Iris, dann eben ein Geschenk und streifte alles ab, was sie anhatte.
Selbstverständlich habe ich in den letzten zwanzig Jahren nicht wie ein Mönch gelebt. Die Frauen schätzen den Wert des Anzugs und der Krawatte, dachte ich, wenn mich wieder einmal eine in einer Hotelbar ansprach. Ein bisschen zu sehr aufgetakelt, die meisten aber auch wirklich hübsch, viele sehr gebildet, auch die, die von sich behaupteten, "nur Hausfrau" zu sein. Ein fairer Handel sagten sie, von dem Geld könnten sie sich eine Menge Extras leisten, oder auch nur dringend notwendiges Gewand für die Kinder. Verachten Sie mich nicht, es ist anders, wenn sie glauben, jemandem wirklich zu helfen. Oder auch nur wochenlang aus dem Koffer leben. Die Prostituierten bei uns kenne ich nicht.
Aber was hätte ich sonst von Iris denken sollen? Und was sollte ich jetzt diesem italienischen Polizisten erzählen? Dass mir eine Frau abhanden gekommen war, von der ich leider genau gar nichts außer ihrem Vornamen wüsste. Oder wo sie einen Leberfleck am rechten Oberschenkel ziemlich weit oben hatte?
Den Autodiebstahl habe ich selbstverständlich angezeigt, mehr zu sagen schien mir nicht nötig. Eigentlich traue ich Iris nicht zu, ein Autor kurz zu schließen, und die Autoschlüssel lagen auf dem Tisch, als sie davon stürmte.
Ich war so entspannt nach "unserer Nacht", wie ich sie mittlerweile nenne, sie war so etwas Besonderes. Sie brachte mich gefühlte hundert Mal zum Lachen und gezählte fünf Mal zum Orgasmus.
Ein starker Kaffee und wir fahren weiter? Ja, heute will ich das auch. Und schon schmiss ich wahllos frisches Gewand meines Bruders in meinen Koffer.
Ich Idiot hätte sie einfach nicht fragen dürfen, was ihr meine Freunde bezahlt hatten.
Auf Anhieb fand ich eine Flasche Rotwein, der richtig teuer aussah. Je ungezwungener ich mich benahm, desto besser, dachte ich und hoffte, dass Iris nicht bemerkt hatte, wie ich den Korkenzieher erst aus der dritten von mir geöffneten Küchenlade holte.
Alles Gute zum 42er prostete ich mir heimlich zu, und sagte laut Was für ein Geschenk! zu Iris. Und dass ich genau da weiter machen wolle, wo wir am Flughafen aufgehört hatten. Ein Geschenk, flüsterte Iris, dann eben ein Geschenk und streifte alles ab, was sie anhatte.
Selbstverständlich habe ich in den letzten zwanzig Jahren nicht wie ein Mönch gelebt. Die Frauen schätzen den Wert des Anzugs und der Krawatte, dachte ich, wenn mich wieder einmal eine in einer Hotelbar ansprach. Ein bisschen zu sehr aufgetakelt, die meisten aber auch wirklich hübsch, viele sehr gebildet, auch die, die von sich behaupteten, "nur Hausfrau" zu sein. Ein fairer Handel sagten sie, von dem Geld könnten sie sich eine Menge Extras leisten, oder auch nur dringend notwendiges Gewand für die Kinder. Verachten Sie mich nicht, es ist anders, wenn sie glauben, jemandem wirklich zu helfen. Oder auch nur wochenlang aus dem Koffer leben. Die Prostituierten bei uns kenne ich nicht.
Aber was hätte ich sonst von Iris denken sollen? Und was sollte ich jetzt diesem italienischen Polizisten erzählen? Dass mir eine Frau abhanden gekommen war, von der ich leider genau gar nichts außer ihrem Vornamen wüsste. Oder wo sie einen Leberfleck am rechten Oberschenkel ziemlich weit oben hatte?
Den Autodiebstahl habe ich selbstverständlich angezeigt, mehr zu sagen schien mir nicht nötig. Eigentlich traue ich Iris nicht zu, ein Autor kurz zu schließen, und die Autoschlüssel lagen auf dem Tisch, als sie davon stürmte.
Ich war so entspannt nach "unserer Nacht", wie ich sie mittlerweile nenne, sie war so etwas Besonderes. Sie brachte mich gefühlte hundert Mal zum Lachen und gezählte fünf Mal zum Orgasmus.
Ein starker Kaffee und wir fahren weiter? Ja, heute will ich das auch. Und schon schmiss ich wahllos frisches Gewand meines Bruders in meinen Koffer.
Ich Idiot hätte sie einfach nicht fragen dürfen, was ihr meine Freunde bezahlt hatten.
la-mamma - 3. Aug, 08:00
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