ein Geburtstagsbrief nach dem seltsamsten Jahr, das wir beide und nicht nur wir beide miteinander verbracht haben. Seit fast einem Jahr mach ich Home Office und du Home Schooling, wann immer es als „günstiger“ beworben wurde.
Im ersten Lockdown haben wir unzählige Waldrunden gedreht – und ein paar Einkaufsrunden dazu. Die mütterliche Schule war eine Herausforderung für sich – und wie alle anderen auch, hast du nicht einmal mit deinem besten Freund in der Gasse realen Kontakt im selben Garten(!) geschweige denn im selben Haus gehabt.
Es war spannend, im letzten Jahr zu beobachten, wie du gelernt hast (oder sagen wir, dich manchmal doch sehr bemühst), deine Wut in den Griff zu bekommen – daran musst nicht nur du aber noch weiterarbeiten …
Auch nicht nur uns sind alle Urlaubspläne ins Wasser gefallen, aber gerade bei uns fand ich das Storno für Südengland besonders schade. Das gemeinsame Reiseziel haben sich die N. und du in fünf Minuten ausgemacht– und das auch noch mehr als ein halbes Jahr bevor wir wochenlang wirklich wie eine vierköpfige Familie mit ihr gelebt haben.
Die gleichen Wochen hast du ohne deinen Vater verbracht, das war für euch beide wirklich hart, erst am Ende haben wir die allerstrengsten Regeln über Bord geworfen. Und ein ausgezeichnetes Lamm zum Essen bekommen;.-)
Der Sommer war durchwachsen – weggefahren bist du mit uns zwar nicht, aber wenigstens konntest du da ein paar deiner Freunde wiedersehen – in Wien und mehr noch in der Steiermark.
Als wir im Herbst dann das erste Mal miteinander in Quarantäne waren, war deine Geduld sehr endenwollend – im Lockdown 3 und 4 warst du schon wieder viel kooperativer. Und auch ehrgeiziger – ich hab dein Zeugnis von gestern zwar noch nicht gesehen, aber ich hab gemerkt, wie wichtig dir auf einmal gute Noten geworden sind. Zwar nicht in jedem Fach – ausgerechnet Mathematik, das du wirklich magst, ist dir leider viel zu langweilig geworden, aber ich finds cool, dass du jetzt auch Herausforderungen zu schätzen weißt.
Kochen ist nicht dein liebstes Hobby geworden, immerhin ein paar einfache Gerichte hast du aber sehr wohl gelernt. Gemeinsam mit N. war das lustiger, ohne sie haben wir dir grad einmal Palatschinkenschupfen beibringen dürfen.
Das Jahr hat für uns alle traurig geendet – dein Opa ist gestorben, worüber nicht nur du sehr geweint hast. Dein Interesse an Steinen und Kakteen hast du sicher von ihm, bewahre es dir, wie auch die vielen anderen guten Erinnerungen!
Sonst waren wir oft auch traurig, dass du am Anfang der Semesterferien Geburtstag hast – heuer nicht – wenigstens darfst du hier auf der Straße mit den Nachbarskindern spielen. Und heute war es so strahlend schön, dass du sogar freiwillig mit mir spazieren gegangen bist und ein kleines Stück Torte ist sich auch noch ausgegangen.
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ist ja schon fast nicht mehr wahr, wie ich dich begonnen hab - total erleichtert, dass es nicht bösartig ist und trotzdem ein bisschen unters messer - weil man ja nie weiß ..
im grund auch froh, dass ich´s nicht geworden bin, weil nichts in meinem leben dadurch besser geworden wär, außer vielleicht mehr geld, das ich gar nicht brauch … und wenn ich gewusst hätt …
seltsames 2020
mit dem luxus des "land-schooling", statt in der stadt sein zu müssen
mit viel gesellschaft, auch wenns manchmal dann schon wirklich viel war
mit mehr streit als vorher und auch mit viel mehr richtig guten gesprächen
weit mehr krankenhausaufenthalte als sonst aber
dankbar, dass niemand "von uns" krank geworden ist und niemand von uns an corona gestorben ist
eine hochzeit und ein todesfall
also: alles dabei -
war eigentlich eh wie immer
la-mamma - 31. Dez, 19:21
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hast du unter dein letztes foto geschrieben. mehr ist gar nicht zu sagen, auch wenn herr faber sich gerade sehr bemüht. es ist so unfassbar traurig. schau runter von irgendeiner wolke. bleib aufrecht. und lächle.
la-mamma - 10. Dez, 10:19
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schon wieder fast ein monat vergangen.
nein, dazwischen gabs auch schöne sachen:
wiedersehen mit den "geschwistern" und ihrer mama im bad
lange gespräche mit meiner mama am balkon.
alle rosen sind er- und verblüht.
die stachelbeeren sind gereift und gepflückt aber noch nicht versaftet.
die ribiseln und himbeeren warten.
die kirschen sind teilweise gepflückt und verbacken.
der kohlrabi wartet aufs geerntet werden, genau wie der mangold.
der rucola wuchert und wird immer fantasievoller eingesetzt. außer ich stopf ihn mir gleich in den mund.
die türen im keller sind fast alle eingesetzt.
*
die mühe der gestellten bilder hätten wir uns sparen können, es wurde das original:
und ich hab jetzt einen gewerbeschein. bin ganz stolz drauf;-)
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heut hab ich grad vier völlig entspannte stunden mit meinen eltern verbracht. die freunde und freundinnen werden das verstehen - alles, was ich sonst noch so in zwei nachmittagen unterbringen wollt, ist auch noch der schule zum opfer gefallen.
dafür hat der x heut den mathetest als erster abgegeben und eines der genau zwei sehr gut bekommen. und jetzt müssen wir noch deutsch machen - die sachunterrichtsaufgabe (!) hat er leider auch nicht und ich kann euch gar nicht sagen, wie froh ICH bin, seine unglaublich unengagierte, engstirnige, beckmesserische, pseudojugendliche, (zensiert, zensiert, zensiert) sich lehrerin nennende person nie mehr sehen zu müssen.
*
eigentlich sollt ich noch was arbeiten, auch das wird sich noch ausgehen, denn irgendwie geht es sich immer aus.
mir ist aufgefallen, dass bei uns in letzter zeit NUR mehr männer befördert werden. das heißt gar nicht, dass die schlecht oder schlechter wären, teilweise sogar ganz im gegenteil. zum "an-die-wand-fahren" haben manche davon aber garantiert mehr talent. falls das das ziel sein sollte. ich mein ja nur ...
*
geskypt hab ich heute auf meinem balkon. kaum hab ich angefangen, hat der rasenmähende rasenmäher 5 stockwerke tiefer leider auch begonnen. war eh nicht so wichtig, was ich sagen wollte.
*
er könne keine masken mehr am titelblatt sehen, meinte unser chefredakteur. bin neugierig, ob der x und ich uns den fotocredit teilen dürfen.
hier das beste aus der gar nicht gestellten serie:
la-mamma - 16. Jun, 16:57
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gilt auch in umgekehrter reihenfolge
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la-mamma - 10. Jun, 20:58
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„Das Haus brennt“, schluchzt Martha ins Telefon. „Das Haus brennt!“
Edith atmet tief aus. „Das Haus brennt!“
„Das brennt nur in deinem Kopf“, sagt Edith.
„Nein, es brennt!“
„Magst du dein Haus nicht mehr?“. Martha nickt. Das sieht Edith aber nicht.
„Doch“, sagt Martha.
„Dann fragen wir, ob die Feuerwehr Zeit hat, okay?“
„Nein, die will ich nicht stören! Die haben doch jetzt so viel zu tun!“
„Geh wieder rein!“ sagt Edith.
„Okay, ich nehm die Gießkanne mit“, sagt Martha.
„Das Haus brennt“ schluchzt Martha ins Telefon. „Das Haus brennt“
„Martha, ich koch grad, mir brennt da auch gleich was an!, sagt Edith.
„Aber es brennt“ sagt Martha.
„Bist du sicher?“ fragt Edith.
„Es hat auch komisch gerochen“, sagt Martha.
„Immer noch?“ fragt Edith. „Irgendwie schon!“ sagt Martha.
„Gehst du nachschauen, was komisch riecht?“ Martha schüttelt den Kopf. Das sieht Edith aber nicht.
„Okay, mach ich.“
„Das Haus brennt!“
„Wirklich?“
„Ja wirklich!“
„Soll ich die Feuerwehr anrufen?“ fragt Edith.
„Das kann ich schon selber“, sagt Martha.
„Rufst du jetzt die Feuerwehr an?“ Martha schüttelt den Kopf. Das sieht Edith aber nicht.
„Das Haus brennt“.
„Martha, das sagst du immer!“
„Aber wenn es doch brennt!“
„Bitte ruf die Feuerwehr an!“
„Ich weiß die Nummer nicht“.
„123“.
„Wirklich?“
„Ja bestimmt, die Nummer ist ganz einfach. Damit sie alle wählen können, weißt du?“
Martha schüttelt den Kopf. Das sieht Edith aber nicht.
Die Nummer kommt ihr komisch vor.
„Das Haus brennt“.
„Martha, du nervst.“
„Das Haus brennt!“ Martha schreit jetzt.
„Ruf die Feuerwehr!“
„Wie soll ich die Feuerwehr rufen, wenn ich mit dir telefoniere?“
„Gleich nachher machst du das, okay?“
„Ja bestimmt!“
Edith schüttelt den Kopf. Das sieht Martha aber nicht.
„Das Haus brennt!“
„Martha!“
„Soll ich die Gießkanne mit reinnehmen?“
„Ja, das ist eine gute Idee!“
„Die find ich grad nicht!“
„Das macht nichts, Martha, die ist sicher ganz hinten im Garten!“
„Das Haus brennt!“
„Ja, Martha, das hast du mir schon gesagt.“
„Aber es brennt immer noch!“
„Das Haus brennt!“
„Soll ich kommen?“
„Ja bitte“.
Edith überlegt.
Kann es sein, dass es wirklich brennt?
Dann hätte Martha doch die Feuerwehr gerufen, oder?
„Martha?“
„Das Haus brennt!“
„Martha, die Nummer von der Feuerwehr-„
„Edith, ich weiß die Nummer von der Feuerwehr!“
„Aber Martha, ich hab-„
„Edith! Das Haus brennt!!!“
„Herrgott, ruf endlich die Feuerwehr an, wenns brennt!“
„Edith, glaubst du, es geht auch mit einer Decke?“
„Wasser soll man nicht, oder?“
„Hast du die Gießkanne schon gefunden?“
„Nein, aber ich such noch.“
„Wie soll ich da was finden, in dem Gestrüpp?“
„Hast du schon beim Gewächshaus geschaut?“
„Das ist gut, dort hab ich noch nicht geschaut!“
„Aber pass auf, dass du nicht stolperst, ok?“
„Das Haus brennt“
„Ja eh.“
„Das Haus brennt“
„Martha, ich bin nicht dement, das hast du mir schon gesagt!“
„Ich ja wohl auch nicht!“
„Das Haus brennt!“
„Martha, mir ist das Essen angebrannt, jetzt hab ich zu lang nicht danach geschaut“.
„Kann ich dich zurückrufen?“
„Musst du nicht!“
„Mach ich aber gern. Nach dem Essen, okay?“
„Martha, wie geht’s dir?“
„Wie solls mir gehen, das Haus brennt!“
„Hast du die Feuerwehr angerufen?“
„Ja hab ich versucht, es war besetzt!“
„Martha, beim Notruf ist nie besetzt!“
Martha hat es versucht.
Die Nummer der Feuerwehr ist im Haus. Das weiß sie.
Die Nummer der Feuerwehr hätte sie wissen müssen.
Die Nummer der Feuerwehr war …
„Martha, bist du noch dran?“
„Ja, bin ich.“
„Was ist denn los?
„Das Haus brennt.“
„Magst du zu mir kommen?“
„Jetzt gleich?“
„Warum nicht?“
„Weil das Haus brennt, vielleicht?“
„Hast du zugesperrt?“
„Weiß ich nicht!“
„Schau nach, okay?“
Martha schüttelt den Kopf. Warum hätte sie zusperren sollen? Wenn doch das Haus brennt?
„Ich glaub ich hab zugesperrt!“ sagt sie.
„Okay, dann komm mich doch besuchen“, sagt Edith.
„Aber –„
„Nix aber“, sagt Edith, „ich freu mich wenn ich dich wieder mal sehe!“
„Aber“
„Ja, ich weiß, das Haus brennt!“
„Edith, ich hab meine Handtasche im Haus!“
„Dann hol sie und komm!“
„Glaubst, kann ich auch ohne Handtasche kommen?“
„Ja, Martha, du kannst auch ohne Handtasche kommen.“
„Danke, Edith!“
„Das Haus brennt“.
„Das Haus brennt und wir trinken jetzt einen schönen Kaffee, okay?“
„Dein Kaffee ist gut“, lügt Martha. Sie will Edith nicht kränken. Zuhause hat sie die neue Kaffeekanne mit den teuren Kapseln. Edith hat sie ihr geschenkt. Edith selber kocht nur Filterkaffee.
„Edith, das Haus brennt!“
„Soll ich mit dir mitkommen?“
„Nein, brauchst du nicht, jetzt ist es eh schon zu spät!“
„So spät ist es aber jetzt auch nicht.“
„Soll ich dich heimführen?“.
Nein, will Martha schreien.
„Ja bitte“.
„Aber ich hab schon ziemlich viel getrunken …“
„Edith, ich kenn den Weg!“
„Stimmt, du hast ja auch hergefunden!“
„Das Haus brennt!“
Das Haus brennt.
Immer noch.
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oder so ähnlich ...
heut hab ich jemandem ein jobangebot gemacht. wurde aber nicht angenommen. manchmal versteh ich sogar den herrn k. ich habs mir vorher lang durchgerechnet, billig ist es jedenfalls nicht, jemanden anzustellen.
aber mit notstand und schwarzarbeit lässt es sich in ö vermeintlich oder auch tatsächlich besser leben als mit einer bezahlung nach kollektivvertrag. das gilt für alle, die hier leben und das ist ja prinzipiell auch gut so. oder eben schlecht so.
jetzt wart ich einmal ab.
*
vor unserer haustür wird schon wieder fleißig gewerkelt. so viele artikel kann ich gar nicht mehr schreiben, wie ich jetzt baumaschinenfotos hab. die da gefällt mir am besten, sieht man auch nicht so oft
der x. will nichts mehr für die schule machen. irgendwie ist es ja wirklich egal, was er in den unnötigen restlichen 13 tagen da macht.
ich klink mich dann mal aus. mal sehen, ob ich morgen oder übermorgen eine minute freizeit hab. irgendwann werden wir diese woche vielleicht zu zweit sein. oder auch nicht. denn am do gibts meniskusabklärung. samt obligatem coronatest vorm spital. freuen tu ich mich weder auf ersteres noch auf zweiteres ...
la-mamma - 11. Mai, 17:50
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